Warum nur so wenige bZ4x?

  • Für mich war und ist die Navi-Software im Fahrzeug immer nur eine Notlösung. Ich habe mein Fahrzeug letztes Jahr gekauft und plane es mindestens 10 Jahre zu fahren. Die Hardware auf der die Onboard-Software läuft ist prinzipiell von von 2022 oder gar noch älter, die Software grundsätzlich auch, von kleineren Updates mal abgesehen. Wenn ich das Auto abgebe ist die dann 12 Jahre alt, also so wie heute ein Handy von 2013.


    Mein Handy werde ich während der Lebensdauer des Fahrzeugs sicher mindestens 3 mal ersetzen, jeweils mit aktueller Hardware. Es dürfte jetzt schon deutlich leistungsfähiger sein als die Multimediahardware und der Vorsprung wird mit jeder neuen Handygeneration größer. Mit der Software sieht es ähnlich aus; wenn man zB Maps von 2015 mit Maps von heute oder gar ABRP vergleicht wird deutlich was 10 Jahre Weiterentwicklung ausmachen.


    Ich würde also das Autonavi allenfalls in den ersten paar Jahren nutzen und dann auf Software auf dem Handy umsteigen; dann kann ich aber auch gleich von Anfang an das Handy nehmen.


    Fazit: Die Navi- und Multimedia-Software des Fahrzeugs hat für mich genau keinen Einfluss auf die Kaufentscheidung. Für mich war und ist nur relevant dass Android Auto funktioniert.


    Joerg


    PS: Die Pionierphase der E-Mobilität ist mE längst vorbei. Die ist längst Mainstream. In Norwegen zB werden inzwischen praktisch nur noch BEV zugelassen, und bei uns waren es auch schonmal fast 20%.

  • BMW iX und Kia EV9 können zB jeweils bis 2,5t ziehen, der ID.7 GTX immerhin 1,4t. Mein Prius hingegen konnte gar nichts ziehen, Anhängelast 0. Ist also nicht unbedingt eine BEV vs Verbrenner-Sache.


    Jörg

  • Man sieht hier gut, wie unterschiedlich die Ansprüche und Anforderungen an ein E-Auto sind. Einige schreckt die Modernität anderer Hersteller wahrscheinlich sogar ab. ;)


    Ich bin sicher, wer mal einem Hyundai IONIQ 5 z.B. mit Totwinkelwarner im Instrumentendisplay per Kamera, in einem Cupra Tavascan, KIA EV6 oder BMW iX gesessen hat und dessen Infotainmentsysteme erlebt hat wird sehen, wie weit hinter dem Mond Toyota und Lexus sind!

    Viele Grüße, Falko.


    Lexus RZ 300e FWD Comfort Line, Iridiumsilber, 18" Räder mit Conti AllSeason 2. Bestellt: 20.11.2024. EZ: 16.05.2025. Galerie

    Einmal editiert, zuletzt von Falko_RZ ()

  • ...für die täglichen Strecken zur Arbeit und die normalen Strecken zwischendurch reichts auch … für dieses Profil ist er gut geeignet und wird auch umfangreich genutzt, aber für viele Menschen (Anhängernutzung /Wohnwagen ) ist der BZ eben raus , wenn der Facelift 1500kg ziehen darf ist das das Eine, die Reich“weite“ dann das Andere.

    Die Frage ist halt: Wer von denen ist eigentlich die Minderheit? Oder allgemein: Wieviele Leute weisen welches Fahrprofil auf?

    Nicht böse gemeint, aber: Aber wieviele Leute brauchen wirklich regelmäßig die Möglichkeit, einen Anhänger mit zwei Pferden zu ziehen (und sich kein zweites Auto dafür leisten können)?

    Es gibt auch Leute, die ein Auto wollen, das in der Tundra und Himalaja zu jeder Jahreszeit sicher unterwegs ist - sind E-Autos erst dann etabliert, wenn auch die damit bedient sind?


    ;)


    Wie gesagt: Ich stimme dir zu, dass noch ein nennenswerter Teil an Fahrprofilen fehlt (ich denk da allerdings eher an die "Laternenparker" in hochverdichteten Wohngebieten), aber es sind auch schon lange nicht mehr nur die "Exoten", die abgedeckt werden.

  • Noch mal das Thema Ladeplanung. Es wäre doch bei allen Fahrprofilen geholfen, wenn er den Akkustand bei Zielankunft und verraten würde. Die Technik ist doch vorhanden. Er liefert ja nur die 50 und 20%.

    Aktuell ärgere ich mich mehr über die Qualität der Karten. In der App von mapbox gibt es die Straßen, von Here fährt man über weiße Flächen. Meine Kollegin mit dem kleinen Navi hat die Straßen jedoch drin. Erinnert mich alles an Daewoo, schnell was zusammengewürfelt. Ich hoffe dies ist nur die einzige Baustelle und der bZ ist in den restlichen Bereichen toyotalike.

  • Der Satz mit den „Pionieren“ hat mir gut gefallen. „E-Auto“ heißt Veränderung. Umdenken. Da kann ich den Firmen, die bei ihren ersten Versuchen nicht alles perfekt machen, auch das ein oder andere verzeihen. Trotzdem darf und muss man die Unzulänglichkeiten natürlich benennen.


    Und, ja, die Software im bZ4X ist unterirdisch. Und da wäre die Ladeplanung nicht mal mein größtes Problem. Viel schlimmer finde ich, dass beinahe nichts intuitiv ist. Ich denke da z.B. an das Einstellen der Assistenzsysteme und deren Schwellwerte. Warum funktioniert Apple CarPlay manchmal nicht, obwohl alle Netze und Schnittstellen aktiv und vorhanden sind, Warum kann ich die Inhalte des Fahrerdisplays nicht einfach auch auf dem großen Display haben? Warum beherrscht Frau Spracherkennung so wenig Befehle, warum meldet sie sich aber, wenn ich mich über jemanden ärgere und laut „Alter!“ rufe? Warum Glockengeläut exklusiv im Auto, wenn ich den Rückwärtsgang einlege? Warum heißt der deutsche Menüpunkt zum Einstellen der Maximalwerte für Ladestrom und Batteriestand „Wird geladen“? Warum die Unverschämtheit, bei einem 40-50K-Auto die Kameras auf eine mittlere Auflösung zu beschränken? Ich könnte hier noch eine Weile weiterschreiben. Und alles davon nervt mich, bzw. empfinde ich als Frechheit angesichts des Preises. Ganz besonders, weil andere es besser machen und es nun auch wirklich keine Raketen-Wissenschaftlich ist.


    Auf der anderen Seite macht mir der bZ soviel Spaß wie kein Auto mehr seit meiner ersten Ente und meinem letzten Copen. Keinen Golf, keinen Benz fand ich so gut. Ich fühle mich einfach wohl darin. Und das muss man als Autohersteller auch erstmal hinbekommen.


    Zu dem Punkt „Die Leute sind abgeschreckt von der Komplexität des Ladethemas und der Preisstruktur…“: Ich denke, das Problem ist nicht, dass potentielle Käufer sich abschrecken lassen, weil das ein Thema ist, sondern weil sie glauben, es sei eines. Zumindest war das exakt meine Lernkurve. Vor dem Kauf dachte ich, die Ladeplanung sei der zentrale Punkt beim E-Autofahren, weil man ansonsten liegenbleiben oder aber mindestens arm werde. Also Dongle besorgt, ABRP und CarScanner abonniert/gekauft, dazu eine Handyseite voll weitere Ladeapps installiert usw…

    Sechs Monate später betreibe ich so gut wie gar keine Ladeplanung mehr. Ich kenne den Verbrauch des Autos, weiß wie viele Stopps ich brauche, habe ein Ionity-Karte für Autobahn-Touren und eine EWE, falls man mal bei McDonalds stoppt.

    Das mit den Preisen ist auch eher simpel: Man sucht sich ein, zwei günstige Abo-Partner, kennt ein paar günstige AC-Lader in der Umgebung und der Rest ist dann eben teurer.

  • Du triffst es auf den Nagel. Der bZ ist halt der bZ und macht Spaß. Jedoch sind es diese doofen Dinge die ihn noch besser machen könnten. Das Geläut im Rückwärtsgang versteht keiner, vllt. soll man nicht einschlafen.

    Die Leistung, Verbrauch und Platz sind ausreichend und gut, da kannste schlecht nachbessern, doch auf der SW-Seite wäre das alles machbar, natürlich im Rahmen.

    Bzgl. der Anzeige der Einstellungen soll das mit dem FL kommen, also auf dem großen Display. Ob jemals OTA so richtig laufen wird, we will see.