Beiträge von roy_hammer

    Bei ausnahmslos jedem E-Auto wird die 12V-Batterie nachgeladen, sobald das Auto im “Ready“-Modus ist, unabhängig von der Wählhebelstellung (D, P, N, ...). Quelle dafür ist die Traktionsbatterie (via Konverter). Ansonsten passiert das wie schon geschrieben auch beim Laden der Traktionsbatterie über Typ 2 oder CCS.


    Im Betrieb wird die 12V nicht ständig mit z.B. pauschal 14,6 V nachgeladen, sondern bedarfsabhängig und mit verschiedenen Spannungen. Ist die 12V voll, wird dann phasenweise auch mal nichts nachgeladen. Meistens hat man aber mindestens Erhaltungsladung anliegen.


    Es lohnt sich, einen (guten) OBD Dongle und Carscanner zu installieren, damit lassen sich diese Parameter live auslesen oder auch loggen. Man lernt sein Auto damit sehr gut kennen...

    Nochmal: was ist wahrscheinlicher als Ursache für langsames Laden am Schnellader im Winter?


    a) „zu wenig Strom im Netz“ , während die frei und in großer Detailtiefe (daily level / 15min – Intervall) abrufbaren Daten des Fraunhofer FSE das Gegenteil belegen, auch für den 18.11.24 (nix Dunkelflaute)


    oder


    b) Winter → kalte Temperaturen → kalter Akku bei einem Auto (leider!) ohne Akkuvorkonditionierung


    Zur Ladeinfrastruktur: die Anzahl der Ladepunkte (auch und gerade Schnellader) ist speziell in den letzten 12 Monaten EXLODIERT. Die Zahlen dazu gibt es bei der Bundesnetzagentur, nicht nur aktuell sondern auch historisch. Wer will, kann die Zahlen als Zeitreihe in Relation zur Zahl der zugelassenen PHEVs und BEVs setzen (Quelle: KBA) und für sich die Frage beantworten, ob wir objektiv gesehen einen Mangel haben und ob dieser tendenziell zunimmt (Spoiler: NEIN!)


    Aber was sind schon objektive Zahlen, die man auch noch sich mühsam heraussuchen muss, gegen Befindlichkeiten?


    Der (noch) aktuellen Bundesregierung vorzuwerfen, sie würde den Ausbau der Ladeinsfrastruktur aktiv *blockieren*...entbehrt nicht einer gewissen Komik.


    Die neuen Ladeparks entstehen derzeit übrigens typischerweise nicht an den Raststätten, sondern in *Nähe* der Autobahnen…

    Und Du hältst es nicht für möglich, dass regional zu wenig Strom verfügbar war?

    Das halte ich für unmöglich, aus vielen Gründen. Der wichtigste hier: wir haben ein *Verbund*netz, das zusammen mit seinen Regelkreisen exakt dafür geschaffen ist, regionale Engpässe auszugleichen. Bei Dunkelflaute kommt Strom aus anderen Regionen. Wenn wirklich nirgendwo die Sonne scheint und zeitgleich auch nirgendwo Wind bläst oder Netzabschnitte überlastet sind (z.B. die Trasse von den Windparks im Norden), wird halt insgesamt mehr Kohle/Gas eingeregelt. Alles i.d.R. im Vorfeld geplant und gesteuert und in den Daten sichtbar, teilweise auch nach regionalen Netzbetreibern aufgelöst.


    Einen Strommangel, ob national oder örtlich, kann man dort suchen, bis die Hölle zufriert.

    Doch, es geht schon, auch ohne Toyota App. Ich nutze dafür die App "Car Scanner ELM OBD2" (die Pro-Variante), die ein Profil für den bZ4X / Solterra / Lexus RZ 450e bietet. Dazu einen passenden Adapter (habe gute Erfahrungen mit Produkten von Obdlink gemacht), dann kannst Du Dir während der Fahrt und auch während des Ladevorgangs (also auch bei Zündung aus) auf dem Handy permanent alle möglichen Betriebsparameter anzeigen lassen, darunter den Ladestand (SOC), Zu- oder Abfluss aus Akku, Batterietemperatur, ... .

    Du unterschlägst dabei:

    1. ...

    2. ...

    Es ist gar nicht so einfach, von Dir plötzlich eingebrachte Punkte schon zu unterschlagen, *bevor* man sie von Dir erfährt… aber ich habe das offensichtlich geschafft ... :) .


    Zum eigentlichen Thema: am 20.01.2024 um 11:00, dem Zeitpunkt, an dem Guenter im Eingangspost zu wenig Strom im Netz vermutet, hatten wir eine Nettostromerzeugung von satten 71,88 GW, davon kamen 40,92 GW (knapp 57%) aus Solar und Wind. Quelle: Fraunhofer ISE (energy-info.de), die die Daten der Netzbetreiber sammeln und aufbereiten. Die angebliche Dunkelflaute hat sich also verdammt gut versteckt. Der Börsenpreis lag zu diesem Zeitpunkt ungefähr bei für den Monat leicht unterdurchschnittlichen 7 cent / kWh, damit gab es für keinen deutschen Ladesäulenbetreiber einen theoretisch denkbaren Grund, wegen hoher EK-Preise zu drosseln. Die Last betrug zeitgleich nur 63,75 GW, so dass zu dem Zeitpunkt ins Ausland exportiert werden konnte und auch wurde. Strommangel: nein! Die NRV-Saldo-Ampel der vier Übertragungsnetzbetreiber (einsehbar auf netztransparenz.de), die mögliche Unterdeckungen bzw. Mangellagen anzeigt, ist den ganzen Tag so satt im Grün wie die Almenwiese, auf der der Bärenmarke-Bär dem Kälbchen die Flasche gibt und die Milch in große Kannen umfüllt.


    Im ganzen dunklen Januar sehe ich keinen Mangel, der nicht sofort durch die vorgesehenen Regelkreise kompensiert wurde.


    Für mich erklärt der Frost die geschilderte Beobachtung derzeit einfach besser als ein politikverschuldeter Strommangel, der sich in den offiziellen Zahlen ja irgendwo zeigen sollte. Das heißt ja leider nicht, dass so etwas mittelfristig nicht auftreten kann.

    Was Guenther und die von ihm im Eingangspost zitierte Tesla-Besatzung am Nebenlader erlebt haben, war eine fahrzeugseitige Drosselung der Ladeleistung bei kaltem Akku (er spricht selbst von -5 bis -10 ° C Außentemp). Die Tesla-Besatzung hätte die Möglichkeit gehabt, den Akku vorzuheizen, hat es aber offensichtlich nicht getan.


    Die hier aufgekommenen "Erklärungen" bezüglich "zu wenig Strom im Netz" sind reichlich ... unterkomplex.


    BTW: ab irgendwann in diesem Jahr werden neu produzierte bZ4X endlich auch die Batt. vorheizen können (Link: Toyota enhances the all-electric bZ4X for faster charging, comfort and convenience ). Nutzt uns mit unseren Bestandsfahrzeugen halt eher wenig, andererseits stellt sich das Problem ja eigentlich nur dann, wenn man den draußen bei Frost mit leerer Batt. abgestellten Wagen an einem DC-Charger in der Nähe laden möchte (anstatt AC zu Hause / am Arbeitsplatz / im Hotel).

    Hallo Ela, die von dir vorgebrachten Punkte schreien nach Stellungnahme.


    Zum langsamen AC-Laden zu Hause: ja, kann ich verstehen, wenn man dort eine 32A Wallbox hat, die wegen Schieflastproblem (ob real existent oder nicht) nur mit 4,6 kW lädt. Hier lohnt sich, mit dem Elektriker zu checken, ob die Box auf "volles Rohr" (7,2 kW) codiert werden kann. Wenn man (nur) eine 16A CEE - Steckdose hat: einen Juice Phaser (5.8 kW) dort anschließen, der zwei Phasen auf eine zusammenlegt. Beide Optionen wie gesagt nur relevant bei den frühen Fahrzeugen mit 1-Phasen-Lader, damit diese in einer Nacht voll werden. Bei den aktuell ausgelieferten bZ4X mit 3 Phasen AC-Lader stellt sich das Problem zum Glück nicht mehr.


    Zur Bremse: da muss ich deutlich widersprechen. Fahre einen aktuellen Mercedes Plug in - Hybriden und einen bZ4X im Wechsel (beide rekuperieren mit der Bremse), und sorry, Dein Vorwurf (knallt rein bei Schrittgeschwindigkeit) trifft exakt auf den Mercedes zu und nicht auf den Toyota, dessen Bremse aus meiner Sicht im Vergleich das Optimum der Dosierbarkeit darstellt, gerade bei Schrittgeschwindigkeit. Das Blending Reku vs. Betriebsbremse ist beim Toyota perfekt gelöst -- im Gegensatz zu den meisten anderen EVs oder Hybriden.


    Zur Geschwindigkeitsanzeige: gemeint ist wohl, dass irgendwas bei "richtiger" Sitzeinstellung verdeckt wird trotz enormer Einstellmöglichkeit von Sitz und Lenkrad. Du weißt schon, dass beim bZ4X vorgesehen ist, dass der Fahrer *über* das Lenkrad auf die Instrumente schaut anstatt *durch* das Lenkrad wie bei anderen Autos?


    Assistenzsysteme: aus meiner Sicht beim bZ4X besser als bei Mercedes (dort viel zu "invasiv") und gleichauf mit BMW. Den chinesischen Wettbewerbern um Längen überlegen. BTW: kann sein, dass es für frühe bZ4X ein Update des Abstandsregeltempomaten gibt -- ich meine, mich dunkel an so etwas zu erinnern. In jedem Fall wäre es hilfreich, wenn Du das Problem benennst. Nur "Katastrophe" zu schreiben ist ein wenig...dünn.


    My T App: zugegebenermaßen nicht wirklich gut. Macht aber ihren Job im Sinne einer Basisfunktionalität.


    Mit dem Wunsch nach einer Objektivierung der Kritik schließt

    Roy